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Wie alles begann!

Wie alles begann!

Eine Geschichte beginnt immer am Anfang …

Heute nennt sich das „Storytelling“ – also, an Geschichten mangelt es uns nicht, das ist schon mal gut. Bei der Recherche über das sogenannte Storytelling kam der Tipp, direkt mit etwas Spannendem zu beginnen. Hmmmm.

Wie wäre es damit: „Als ich plötzlich keinen Schritt mehr gehen konnte“
Oder vielleicht das hier: „Als ich bei mir ausgestiegen bin und mich von oben sah“, „Meist kommt es anders …“ oder auch „Warum eigentlich nicht?!?“.

Stimmt alles, aber WAS hat das mit Tante Emmer zu tun? Eigentlich alles, denn wenn plötzlich nichts mehr geht (im wahrsten Sinne des Wortes) finden sich neue Wege. Und das haben wir in den letzten Jahren sehr oft erlebt: Es geht immer weiter, manchmal anders und oft nicht so, wie gedacht – aber das kann auch ein Geschenk sein!

Das wird jetzt etwas länger hier, kurz und knapp liegt mir nicht so gut. Aber ich denke, Interessierte lesen einfach mal rein und alle anderen schließen einfach diesen Artikel.

>> Achtung, Triggerwarnung! Falls Du unter Depressionen und Angststörungen leidest und beim Lesen sehr sensibel reagierst, entscheide selbst, ob Du weiterlesen möchtest. Ich selbst konnte lange bestimmte Filme nicht schauen oder Bücher und Berichte nicht lesen, weil ich psychisch stark darauf reagiert habe.<<

Anfänge liegen ja meist etwas länger zurück und man erinnert sich oft gar nicht mehr, was genau DER Moment für die eine oder andere Entscheidung war. Tante Emmer ist nicht aus einem bestimmten Ereignis heraus entstanden. Eher aus einer längeren und auch oft schwierigen Zeit heraus, die aber rückblickend das Beste hervorgebracht hat.

Wenn ich von „uns“ schreibe, dann sind das WIR: Holger und Angelika. Wir sind beide „Tante Emmer“, wobei Holger ja eigentlich „Onkel Emmer“ ist, aber egal.

Tante Emmer war und ist unser Baby, das 2012 geboren wurde und worauf wir unfassbar stolz sind. Es hat sich bis heute immer weiterentwickelt und wir werden immer wieder von der Vielseitigkeit überrascht, was mit Tante Emmer alles möglich ist und noch sein wird.

Hier wird allerdings die Geschichte DAVOR erzählt, also vor Tante Emmer. Und diese Geschichte erzähle ICH, Angelika, weil Frauen halt die Babys bekommen und nicht die Männer!!! Tante Emmer ist ja auch wegen mir entstanden und das WARUM erzähle ich jetzt.

Ich habe mich damals für den Beruf der medizinischen Fachangestellten entschieden. Zu meiner Ausbildungszeit hieß das noch Arzthelferin, kommt aber aufs Gleiche raus. Ich wollte unbedingt mit Menschen zu tun haben und auf keinen Fall in irgend einem Großraumbüro sitzen oder Kunden Sparverträge aufschwatzen.

Ja, ich weiß, Arzthelferinnen – das sind doch die, die den ganzen Tag mit ner Kaffeetasse am Anmeldungsthresen sitzen!
Also, das kann schon sein, dass das irgendwo so ist. Da, wo ich gelernt und später auch gearbeitet habe, war das Gegenteil der Fall. Da war richtig Action, ein Hausarzt, der quasi noch alles macht inklusive Hausbesuche, kleinere Ops, viel Labor, samstags Sprechstunde, … Wir haben quasi nur die Hobbygärtner, die mit einem abgetrennten Finger vom Heckeschneiden in die Praxis kamen, weitergeschickt ins Krankenhaus.

Ich habe wirklich sehr gerne in diesem Beruf gearbeitet. Jeder Tag war anders und sehr vielseitig und abwechslungsreich. Ja, stressig auch! Sehr oft! Und in Grippezeiten oder bei kleineren Gartenunfällen gab es keinen pünkltichen Feierabend.
Mittlerweile ist das anders, die Praxen heute sind mit festen Terminen getacktet, viele Untersuchungen werden mittlerweile nur noch von Fachärzten gemacht. Hausbesuche gibt es auch kaum noch. Aber das ist eine andere Geschichte.

In „meiner“ Praxis konnte man jedenfalls wirklich viel Lernen, Erleben, verschiedenste Menschen kennenlernen, natürlich auch viele Krankheiten und Schicksale. Da viel es oft schwer, das Erlebte nicht zu sehr an sich ranzulassen.

Nach 10 Jahren dort wurde ich schwanger und hab immer gedacht: Mein Job wird mir SO Fehlen! Nach einem halben Jahr arbeite ich auf jeden Fall wieder.
Hahahaha! Anfang 2006 wurde Mia geboren und die Zeit verging ja mal wie nix! Und Baby wuchs so schnell… Und irgendwann war irgendwas nicht mehr so, wie es eigentlich sein sollte. Mir ging es „nicht gut“. Wir wussten nicht so richtig, was genau los war. Ich war auch gerade dabei, wieder ins Berufsleben zu starten. Berichteschreiben in der Mittagszeit – perfekt!

Wenn mir nur nicht immer „komisch“ gewesen wäre. Mein Körper wollte irgendwie nicht mehr so richtig. Erschöpfung, Schwindel, Sehschwäche,… Und eigentlich musste ich ja funktionieren, allein Zuhause mit Baby, denn der Holger musste ja arbeiten. Die Frauenärztin vermutete eine PND (PostNatale Depression). Ach jaaa, das gibt’s ja auch. Geht das auch noch, wenn das Baby schon fast ein Jahr alt ist?? Einige Symptome passten, aber sicher waren wir uns auch nicht. Geht ja vielleicht auch einfach wieder weg.

Und dann kam der Moment „als ich plötzlich keinen Schritt mehr gehen konnte“.

Unsere Babyspaziergänge wurden mit der Zeit immer kürzer, aufgrund meiner Beschwerden fühlte ich mich ständig, als würde ich gleich ohnmächtig. An diesem Tag war es nach plötzlich so, dass ich nach 200 Metern von Zuhause weg keinen Schritt mehr weitergehen konnte. Es ging einfach nicht mehr. Wir sind dann umgekehrt, nach Hause.

Irgendwas musste jetzt passieren. Einen Zusammenbruch beim Kinderarzt während der U-Untersuchung hatte ich auch schon hinter mir, da lag ich dann irgendwann auf der Pritsche und fühlte mich wie im Film. Vielleicht doch mal zur Hausärztin gehen.

Die diagnostizierte dann „Depression“. So fühlt sich das also an, wenn man DAS hat. Ok, ich fühlte mich nicht depressiv, aber die Krankheit hat ja viele Gesichter. Und familiär besteht da auch eine Vorbelastung. Könnte also gut sein.
Und man freut sich ja irgendwie, wenn man weiß, was Sache ist und nun der „Fehler im Systhem“ behoben werden kann. Und das mit nur einer kleinen Pille und ganz viel Hoffnung.

Und dann kam der Moment „ als ich bei mir ausgestiegen bin und mich von oben sah“.

Klingt komisch, war aber wirklich so! Und das war gar nicht so schön. Es passierte während meines Physio-Termins. Irgendwann lag ich auf dem Teppich, schweißgebadet und zittrig. Die Therapeutin leicht panisch, versuchte es mit einem Akkupressurpunkt unter meiner Nase. Das hat mir dann den Rest gegeben. Was eigentlich beruhigen sollte, führte dazu, dass ich meine Arme und Beine nicht mehr gespürt habe, im Kopf war nur noch Watte. Ich weiß noch, dass Holger irgendwann kam und ich sah mich selbst da am Boden liegen und hab gedacht, so stelle ich mir Sterben vor. Eine Ärztin kam und konnte mir auch nicht helfen und dann war ich irgendwann in einem klapprigen RTW auf dem Weg ins Krankenhaus. Körper und Geist „out of order“. Von der Überwachungsstation hinterm Vorhang weiß ich kaum noch was, da gab es wohl gute Pillen. Bei den Untersuchungen wurde nichts gefunden und ich lag einfach so vor mich hin. Im Nachhinein fand ich es am Schlimmsten, dass ich nicht mal mein Baby vermisst habe.

Ich wurde dann noch auf die Neurologie in ein anderes Krankenhaus verlegt. Da wurde ich dann ständig im Rollstuhl durch die derzeitige Großbaustelle geschoben. Gehen konnte ich ja nicht. Ich war natürlich im MRT, beim zweiten Mal hatte ich solche Angst, dass die mir das richtig gute Zeug verabreicht haben. An die Rolli-Rückfahrt ins Zimmer kann ich mich nicht erinnern – ich habe angeblich jeden angequatscht und war absolut high.

Anscheindend bestand auch der Verdacht auf MS, ich war wohl grad im richtigen Alter dafür. So kam ich dann auch noch zu einer Lumbalpunktion und alle möglichen anderen neurologischen Checks. Im Zimmer mit einer dementen Omi. Da hab ich auch noch eingies erlebt, was ich hier mal nicht erzähle.

Abschließend wurde nichts körperliches festgestellt. Also muss es ja psychisch sein. Und während der Gesprächstherapie lernte ich dann, dass es beim Psychologen ja ganz anders ist, als gedacht. Keine Liege!! Und der sagt auch nicht, was ich jetzt machen soll. Nee neee. Da muss man schön selbst drauf kommen.

Ich hatte das große Glück, dass Holger sein Anerkennungsjahr in einer Beratungsstelle gemacht hatte und ich so innerhalb von zwei Wochen einen Platz bekam. Da war die Fahrtzeit von 40 Minuten pro Strecke auch schon egal. Ich muss zugeben, mir wurde schon öfter „so etwas“ empfohlen. Ich wollte aber nie. Konnte ich mir irgendwie nicht vorstellen. Naja – jetzt musste ich jawohl.

Reden und sich erklären ist nicht einfach. Das musste ich erst lernen.
Das Fazit meines Therapeuten war: Du hast gar nichts! Du bist nicht krank. Aber nach wie vor funktionierte ich doch nicht. Das soll einer verstehen.

In meinem damaligen Zustand war an eine Rückkehr ins Berufsleben jedenfalls nicht zu denken. Termine wahrnehmen? Morgens irgendwohin gehen? No – Go! Ich brauchte sogar Menschen bei mir, weil ich einen Tag alleine mit Baby nicht geschafft hätte. So „lebte“ ich quasi über ein Jahr am Wochenende mit Mann Zuhause und den Rest der Zeit bei meinen Eltern. Morgens vor der Arbeit fuhr das Holger – Taxi Baby und mich zur „Tagespflege“ und holte uns abends nach der Arbeit wieder ab.

Rückblickend war das sogar eine schöne Zeit, unser Mia – Baby wuchs mit ihrem Cousinenbaby zusammen auf, wir haben ganz viel gespielt, meine Eltern hatten damals viel von ihren Enkel* innen, irgendwer war meist da.
Irgendwann fing ich an, abends allein mit Baby nach Hause zu gehen. Schritt für Schritt ein bisschen früher, bis ich auch mal wieder ganze Tage versucht habe, allein klar zu kommen. Auch meine Schwiegermama kam uns oft mehrere Tage aus dem Sauerland besuchen, um zu helfen. Dafür sind wir heute noch dankbar.

Und hier war der Moment „meist kommt es anders …“.

Also, eigentlich hatte ich mir das nämlich alles ganz anders vorgestellt. Ich sah mich mit Baby regelmäßig ins Sauerland fahren, um dort Zeit bei Holgers Familie zu verbringen. Treffen mit anderen Müttern zum Schnacken und Spielen, ich wollte wieder in den Beruf einsteigen und natürlich sollte Baby ja auch noch Geschwisterchen bekommen.

DAS hat natürlich alles so GAR NICHT funktioniert.

Irgendwann habe ich verstanden, WAS da eigentich los war, bevor ich ins Krankenhaus gefahren wurde. Ich hatte einfach eine absolute Panikatacke. Was mir niemand gesagt hat. Was vielleicht am Antidepressivum gelegen hat, das ich gerade zwei Tage zuvor bekommen hatte. Gegen Depression und Angststörungen. Das als Nebenwirkung Panikatacken auslösen kann. Irrsinn?!?

Seit dieser Zeit habe ich viel über mich gelernt. Mein Leben war irgendwie schön aber anders, als bei anderen. Im Kindergarten beim Kindabholen immer wieder überraschte Sätze von anderen Müttern, wie: Ach, Du arbeitest noch gar nicht wieder?
Neee, tu ich nicht! Ausser nebenbei für Holgers Nebenher – Firma, aber Von – Zuhause – aus -arbeiten ist für viele Leute damals (vor Corona) kein „richtiges“ arbeiten gewesen.

In der Therapie hab ich das mal angesprochen und dass ich mich so unnormal und wie eine Aussteigerin fühlen würde.
Die Antwort habe ich noch heute im Kopf: Du bist nicht AUSgestiegen, sondern bei dir EINgestiegen.

Das ist ein sehr prägender Satz für mich geworden! Und irgendwie musste es ja weitergehen. Ich hätte längst wieder arbeiten und auch etwas Geld verdienen sollen/ wollen. Das Haus zahlt sich ja auch nicht von alleine ab. Aber WO kann jemand arbeiten, der nicht in der Lage ist, zu festen Zeiten irgendwohin zu gehen, um dort stundenlang zu bleiben und leistungsfähig zu sein?!? Also, in einer Arztpraxis schon mal nicht! Ich bin ja mittlerweile sowas von berufsunfähig! Kann kein Blut, Spritzen und Nadeln mehr sehen, Blutabnahmen bei mir gehen nur noch im Liegen, Gerüche sind sehr schwierig, geht gar nicht.

Auf dem freien Arbeitsmarkt war ich so jedenfalls nicht zu gebrauchen. Ich wollte auch auf keinen Fall irgendwo angestellt sein, um dann ständig krank auszufallen. Frührente oder sowas kam für mich auch überhaupt nicht infrage.

Zuhause arbeiten ging aber ganz gut. Hatte ich ja für Holger schon länger gemacht. Ich war quasi Vertriebsassistentin in seiner Krimispielfirma.

In einer Psychotherapie kommen oft persönliche Stärken ans Licht. Man lernt sich selbst nochmal anders kennen. Hohe Sensibilität kann Fluch und Segen zugleich sein. Ich habe mich für „Segen“ entschieden. Ohne meine „Pimpanellen“, wie ich sie liebevoll nenne, wäre ich nicht so einfühlsam und kreativ und wahrscheinlich ein anderer Mensch. Und die wollte ich jetzt nutzen!

So kam letztlich der Moment „Warum eigentlich nicht?!?“.

Ich würde mich einfach selbständig machen! 2009 entwickelte ich (immer mit Unterstützung von Holger) meine Marke „EigenArt“, legte einen Shop bei Dawanda an (der damals der größte deutsche Online – Handelsplatz für Selbstgemachtes) und legte einfach mal los. Ich habe Kerzen gestaltet, genäht, Figuren gefilzt, Bänder bestickt, Schmuck gestatet, …

Das hat mir richtig Spaß gemacht, einfach gut getan und lief sogar ganz gut. Holger hat diesen Auszug aus der damaligen Zeit gefunden und mich echt überrascht, das hatte ich gar nicht mehr im Kopf:

„Ich bin mehr als zufrieden mit meinem kleinen Unternehmen!!! Ich hab so viele schöne Aufträge, besonders schön sind die “nichtalltäglichen” Erlebnisse. Außer deutschlandweit hatte ich jetzt das Vergnügen, eine Taufkerze für einen dänischen kleinen Jungen zu fertigen. Außerdem sind Blackberry-Tasche, Haarschmuck, Armband und Schlüsselanhänger auf dem Weg to the USA!! Da bin ich ja ein bisschen stolz drauf … Aber der absolut interessanteste Kontakt kam gestern:

Eine Frau kontaktierte mich und wollte gerne meine Könige (gefilzte Krippenfiguren) kaufen. Sie ist ein “oceanographer” und schippert grad über die Weltmeere. Nachdem ich meine Kenntnisse aufgefrischt habe hab ich dann verstanden, dass sie ihre Bestellung mit einem Paketdienst bei mir abholen lassen will, und ein “shipper” ihr das dann das Paket an Bord bringt!“

Ich hatte also mein Hobby und meine Kreativität zum Beruf gemacht. Auch hier vor Ort sprach sich rum, was ich so mache. Spontan nahmen wir 2011 an der örtlichen Gewerbeschau „Emmer – Messe“ teil und bekam viel positives Feedback. Ich weiß noch, wie jemand sagte: „Guck mal, da ist ja ein Stand wie bei Dawanda!“

EigenArt wuchs vor sich hin und im Frühling 2012 waren wir bei der Veranstaltung „Glücklich im Park“ dabei, erstmals auch mit zugekauften Produkten aus Holland und Skandinavien.

Ich war auf einem guten Weg, der zu mir und meinem Leben passt. Die Angststörung gehörte immer noch zu mir. Aber bei Kommentaren wie „Arbeitest Du noch nicht wieder?“ (wobei ja meist der Job vor der Geburt gemeint war) konnte ich mittlerweile still in mich hineinlächeln und denken: Nein, ich arbeite nicht mehr in meinem erlernten Beruf. Ich mache was viel Besseres! Ich bin nicht mehr an feste Vorgaben gebunden und kann mir meine Zeit komplett selbst einteilen.Ich liebe meine Arbeit und hab es so viel besser als die meisten…

Und wieder kam der Moment „Warum eigentlich nicht?!?“.

Uns vor Ort zu präsentieren kam gut an und so hatten wir die Idee, es einfach mal mit einem kleinen Laden hier im Ort zu versuchen. Das WIR ist bei großen Entscheidungen, Messen und Märkten besonders wichtig. Alleine hätte ich das niemals geschafft!!!

Mit dieser Entscheidung kam noch einmal etwas Neues und Größeres auf uns zu.

Und damit endete mein Kleinunternehmen „EigenArt“ im Mai 2012 und auch die Geschichte DAVOR. Die Reise auf den Weg zu „Tante Emmer“ begann…

Zu Beginn dieses Blogs war ich auf der Suche zum Thema Storytelling und was mir dazu einfiel:

Wie wäre es damit: „Als ich plötzlich keinen Schritt mehr gehen konnte“
Oder vielleicht das hier: „Als ich bei mir ausgestiegen bin und mich von oben sah“, „Meist kommt es anders …“ oder auch „Warum eigentlich nicht?!?“.

Stimmt alles, aber WAS hat das mit Tante Emmer zu tun?

Als Antwort schrieb ich: Eigentlich alles – und das hast Du jetzt erfahren. Ich danke Dir, dass Du bis zum Ende gelesen hast.

Es sind viele Jahre vergangen seit damals, meine Angststörung begleitet mich noch immer. Das kann richtig nerven und schränkt mich oft sehr ein. Reisen ist zum Beispiel ein ganz großes Problem, was mir so viel Druck macht, dass ich danach quasi Urlaub vom Urlaub brauche. Ich werde also wohl nicht viel von der weiten Welt sehen, das finde ich auch gar nicht schlimm. Ich bin ich mit so vielen Dingen zufrieden und Zufriedenheit ist so wertvoll!

Letztlich hab ich noch immer nicht „Schwarz auf Weiß“, was damals los war. Depression, Burn out, Erschöpfungszustand,.. Was haben die Medikamente ausgelöst? Machen die es überhaut besser? Und es ist eigentich auch egal.
Ich habe so viel gelernt, ausprobiert, viele gesundheitliche Rückschritte erlebt und arbeite immer noch daran, gut klarzukommen. Immer wenn ich dachte, es könnte mir doch auch besser gehen, war es während und nach der Umstellung schlimmer als vorher. Und es wurde mir bewusst, dass ich doch eigentlich schon viel geschafft habe.

Manche denken vielleicht: Wie, damit gibtst Du Dich zufrieden? Das kann doch kein Dauerzustand sein!
Aber ich kann für mich sagen JA, im Moment bin ich damit zufrieden.

Es ist oft ein Auf und Ab, ich habe oft zu kämfen, was viel Kraft kostet. Aber wenn es mal zu viel wird ist mein Angstfreund zur Stelle und sagt: Hey, mach mal langsam und pass auf Dich auf!

Wenn plötzlich nichts mehr geht (im wahrsten Sinne des Wortes) finden sich neue Wege. Und das haben WIR in den letzten Jahren sehr oft erlebt: WIR gehen gemeinsam weiter, manchmal anders und oft nicht so, wie gedacht – aber das kann auch ein Geschenk sein!

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